Als Unternehmer in der Inkassobranche, aber auch in anderen Branchen, habe ich viel über Unternehmertum gelernt. Ich habe gelernt – und lerne immer noch – welche Strategien funktionieren und welche Strategien zum Scheitern verurteilt sind. Die Inkassobranche ist als Unternehmer deshalb so interessant, weil es ein “extremer” Bereich ist, der, aus verschiedenen Gründen, keinen wirklich guten Ruf besitzt. Diesen dennoch zu erreichen und ein profitables Business aufzubauen, habe ich vor allem dank meiner Art der Zielsetzung geschafft. In diesem Blogartikel verrate ich dir, welche Ziele jedes Unternehmen verfolgen sollte, um erfolgreich zu werden und zu bleiben.
Weshalb sind Ziele für Unternehmen überhaupt wichtig?
Schon der alte Grieche Seneca wusste: „Wenn ein Mensch nicht weiss, welchen Hafen er ansteuert, ist kein Wind der richtige Wind”. Was für den einzelnen Menschen gilt, gilt selbstverständlich auch für ganze Unternehmen. Nur über entsprechende Ziele findet man heraus, ob man auf dem richtigen Weg ist und vorwärtskommt oder eben nicht. Das bedeutet nicht, starr und stur auf den ehemals, aber vielleicht nicht mehr passenden Zielen, zu beharren. Es bedeutet, die eigenen Ziele mit der aktuellen Situation, die sich auch im Geschäftsleben sehr schnell ändern kann, abzugleichen und dementsprechend zu handeln.
Ein systematisches und stetiges Weiterentwickeln ist nur über entsprechende Zielsetzungen möglich. Ohne diese würde man orientierungslos herumtreiben und den eigenen Erfolg vom Zufall abhängig machen. Earl Nightingale hat diesen Umstand perfekt auf den Punkt gebracht: “Menschen mit Zielen haben Erfolg, weil sie wissen, wohin sie gehen”.
Die Triade der idealen Zielsetzung
Als Unternehmer in der Inkassobranche habe ich bemerkt, dass es nicht nur ein grosses Ziel ist, welches man als Unternehmen verfolgen sollte. Insgesamt sollte man drei übergeordnete Ziele verfolgen, die jedoch Hand in Hand gehen und sich gegenseitig beeinflussen:
- Erfolgsziele
- Finanzziele
- Soziale Ziele
Diese drei Kategorien können in weitere Unterkategorien aufgesplittet werden, wie ich noch zeigen werde. Wichtig ist es, jedes Jahr neue Ziele und zwar sehr ambitionierte, zu verfolgen. Ziele, die sehr wenig Engagement und Energie benötigen, sind zu tief gesetzt. Vielmehr dominiert bei dieser niedrigen Zielsetzung die Angst, die hochgesteckten Marken nicht erreichen zu können. Es ist jedoch keine Schande, die eigenen Ziele nicht zu erreichen, viel schlimmer ist es, sich gar keine oder zu niedrige Ziele zu setzen. Benjamin Mays hat dies so beschrieben: „Man muss sich vor Augen halten, dass die Tragödie des Lebens nicht darin besteht, dass man sein Ziel nicht erreicht. Die Tragödie liegt darin, dass man keine Ziele zu erreichen hat”.
Erfolgsziele
Diese Ziele setzen wir uns im Unternehmen jedes Jahr neu. Sie erfolgen aufgrund der Analyse der vergangenen Jahre und werden mit einem Schuss Optimismus versehen. Dies führt dazu, dass höhere Ziele formuliert werden.
Erfolgsziele umfassen bei uns Fragen wie:
- Wie viele Neukunden möchten wir haben?
- Welche prozentuale Steigerung im Vergleich zum Vorjahr möchten wir erreichen?
- Welche Rückzahlungsquoten möchten wir für unsere Kunden realisieren?
- Wie lange sollen unsere Kunden maximal auf ihr Geld warten?
- etc.
Du siehst, manche der Zielsetzungen sind auf alle Unternehmen übertragbar, manche sind branchenspezifisch, auf die Inkassobranche angepasst, formuliert. Du entscheidest selbst, welche Ziele du in welchem Ausmass verfolgst. Wichtig ist, dass du überhaupt welche verfolgst.
Finanzziele
Die zweite Form von Zielen sind sogenannte Finanzziele. Diese nehmen für mich einen eigenen Punkt ein und verbinden die erste Kategorie der Zielsetzungen mit der dritten Kategorie. Unternehmen sind, im Gegensatz zu gemeinnützigen Vereinen beispielsweise, dazu da, Überschüsse zu erwirtschaften. Demzufolge muss immer mehr Output als Input aus dem System herauskommen. Diese Überschüsse kann man prinzipiell über drei Wege erwirtschaften:
- Höhere Margen bei gleichbleibenden oder sinkenden Kosten.
- Geringere Kosten bei gleichbleibenden Verkäufen.
- Mehr Verkäufe bei gleichbleibenden oder sinkenden Kosten.
Je nachdem, welchen Weg man wählt, könnte natürlich das Senken von Kosten ein Finanzziel darstellen. Natürlich auch die Erhöhung des Umsatzes oder die Steigerung des Gewinns. In jedem Fall ist das Erreichen von Finanzzielen insofern wichtig, als dass es die Handlungsfähigkeit in der dritten Zielkategorie steigert.
Soziale Ziele
Ich bin der festen Überzeugung, dass jedes Unternehmen auch soziale Ziele verfolgen sollte. Innerhalb meiner Unternehmen überlegen wir uns spätestens am Anfang des Jahres, welche sozialen Projekte wir in welchem Ausmass unterstützen möchten.
Geld durch das eigene Business einzunehmen, ist ja nur eine Seite der Medaille. Um Erfüllung zu erlangen, muss das erwirtschaftete Geld auch dementsprechend ausgegeben werden.
Soziale Ziele motivieren dabei, die anderen beiden Zielkategorien zu erreichen, denn je mehr Geld für Soziales oder gemeinwohlorientierte Projekte übrig bleibt, desto besser. Diese Haltung, etwas an die Gesellschaft zurückzugeben, kultiviere ich in all meinen Unternehmen. Diese Einstellung stellt somit die Basis für mein unternehmerisches Vorgehen dar. Gewinne zu erzielen ist schön, sie sinnvoll einzusetzen, ist noch viel schöner.
Fazit von Milan Milic
Zig Ziglar erkannte die Wichtigkeit von Zielen sehr genau: „Ein richtig gesetztes Ziel ist bereits halb erreicht.“ Doch was heisst, richtig gesetzt? Es sollte vor allem motivierend und klar formuliert sein. Deshalb eignen sich Ziele, deren Erreichung mit Zahlen untermauert werden, am besten dazu. Also vermeide vage und zu niedrige Ziele. Greife lieber nach den Sternen, denn es ist besser, beim Griff nach den Sternen zu scheitern als beim Griff nach dem Strohhalm.
Viel Erfolg und vor allem Freude beim Streben nach deinen Zielen.
Euer Milan Milic
